Dienstag, 6. September 2011

Abschied nehmen

Nachdem wir ein paar wundervolle Tage im Gruenen in Villa Rica und Umgebung verbracht haben, wurde uns bewusst, wie schoen und einzigartig doch die Natur, besonders in der Selva-Dschunge, ist. Nach Gebirgen und Wuesten,in denen wir uns die letzten Wochen verbracht haben, erschien uns das satte Gruen so lebendig, pur und voller guter Energie.

Doch die Zeit eilte. Nur noch ein paar Tage bevor meine Mutter und ich abfliegen mussten.
Wir fuhren mit Socrates nach Lima. Dort verbrachten wir ebenfalls enspannte Tage shoppen, Ceviche essen und einfach nur mit bummeln.

Doch so schwer mir der Abschied fiel, und nicht nur mir, sondern auch meiner Mutter, steht ganz klar im Vordergrund alles was ich erlebt und gesehen habe in diesem Jahr-schlechte aber vor allem gute Sachen.
Peru- ein Schmelztiegel gewaltiger Natur, vielfaeltiger Kultur und Ethnien, die in Harmonie leben. Aber auch Armut und fehlende Bildung sind mir bewusst geworden, doch ich sehe sie nicht als negativ, sondern eher als Anspurn fuer mich, meine Universitaet gut abzuschliessen um von „oben“ ihnen zu helfen, da ich ein kleines Stueck der Realitaet kennengelernt habe. Ich habe all diese Menschen, die meine Wege gekreuzt haben, lieben gelernt. Mir faellt es schwer Abschied zu nehmen, aber ich weiss, dass es nicht fuer lange ist. Peru ist ein Teil von mir geworden; ich moecht es schuetzen und entwickeln und auch ein Teil dessen sein.


Ein Jahr, dass so schnell vorbeigegangen ist, bleibt in Erinnerung. Ich erinnere mich, als ich Angst hatte vor den 12 Monaten im globalen Sueden, ganz weit weg von all dem das ich kenne. Doch schon nach ein paar Wochen fuehlte ich mich geborgen, dank all der gastfreundlichen Menschen, die mich auch immer unterstuetzt haben. Ich fuehle mich dankbar, all das erlebt haben zu duerfen. Deswegen gilt mein Dank nicht nur meinen peruanischen Freunden, sondern vor allem dem DED (deutschen Entwicklungsdienst), die meine Entsendeorganisation ist. Der DED wurde am Anfang des Jahres 2010 fusioniert und in GIZ (Gesellschaft fuer internationale Zusammenarbeit) umbenannt. Mein grosser Dank gilt auch dem „weltwaerts“-Programms finanziert durch das Bundesministerium fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (kurz BMZ). Auch an DESCO (Centro de Estudios y Promoción del Desarrollo), meiner Nichtregierungsorganisation, bei der ich fuer ein Jahr lang mithelfen, mitdissuktieren, mitanpacken und vor allem mitlachen konnte. Danke an all die Institutionen und Organisationen, an all die Mitarbeiter und Helfer! Ohne euch waere es nie zustande gekommen, ohne euch wuerde ich und all die 8000 anderen weltwaerts-Freiwillige nie das erlebt haben. Ihr habt uns veraendert!

Jetzt ist die Zeit gekommen fuer mich etwas zu tun, mir Wissen anzuhaeufen, welches mir und vor allen anderen helfen wird. Doch ich lasse ein Teil meines Herzen hier mit all den lachenenden Gesichtern und froehlichen Mitmenschen, die mir jeden Tag aufs Neue begegnet sind.
Mit einem lachenenden und einen traurigen Auge... 

Adiós! No es un adiós, solo un „hasta luego“!